Gedanken

Homöopathie

In der Homöopathie werden Medikamente eingesetzt, die derart verdünnt wurden, dass molekular keine Substanz des Urmittels mehr in der Lösung vorhanden ist.
Mittels Doppelblindstudie wird versucht, die Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln in Frage zu stellen.
Die Wirksamkeit von homöopathischen Medikamenten mittels Doppelblindstudie überprüfen zu wollen, halte ich für sehr fragwürdig.
Um aus einer Doppelblindstudie ein auswertbares Ergebnis erzielen zu können, wird vorausgesetzt, dass ein beliebiger Patient auf das zu testende Medikament mit Besserung reagiert, wenn er die Krankheit hat, gegen die dieses Medikament wirksam ist.
Gerade diese Vorraussetzung ist in der klassischen Homöopathie niemals gegeben, weil jeder Patient individuell behandelt wird und selbst bei identischem Krankheitsbild ein völlig anderes Medikament nötig ist.

Die Homöopathie mit Mitteln der Schulmedizin testen zu wollen, schlägt deshalb fehl, weil die Schulmedizin die falschen Messmethoden liefert, andererseits aber die Wirksamkeit von Medikamenten dann in Frage stellt, wenn ihre Messmethoden nicht benutzt wurden.
"Benutzen Sie dieses Thermometer, um Ihr Gewicht zu bestimmen!"


Die ganze Debatte um Homöopathie und ihre Wirksamkeit scheint immer darauf hinaus zu laufen, dass es nur eine Wahrheit geben kann: Schulmedizin ODER Homöopathie.
Dabei spricht der Homöopath der Schulmedizin ihre Wirksamkeit nicht ab, er erlaubt sich lediglich, eine andere Methode der Heilung anzubieten.

Um die Homöopathie und die Schulmedizin gegenüber zu stellen, möchte ich ein "Gleichnis" aus meinem Umfeld anführen:

Jemand kommt mit seinem Computer zu einem Elektro-Ingenieur und bittet diesen, den Computer zu reparieren, weil der Computer sich nicht mehr starten läßt.
Der Elektro-Ingenieur greift zu Spannungs- und Durchgangsprüfer und misst alles mögliche durch: Spannungsversorgung aus der Steckdose, Netzteilinspektion, Spannungsüberprüfung an den Ausgängen des Netzteils, Durchgangsprüfung der Kabel vom Netzteil zum Motherboard, usw.

Nach langer Untersuchung kommt er zu dem Schluss, dass der Computer funktionieren müßte. Er kann nur zu dem Ergebnis kommen, weil seine Messmethoden ihm nur das liefern können. Vielleicht würde er sogar feststellen, dass mit der Festplatte etwas nicht stimmt, würde der Person empfehlen, sich eine neue Festplatte zu besorgen, diese einzubauen, das Betriebssystem und alle Programme neu aufzuspielen. In der Tat würde der Computer danach wieder funktionieren.

Aber war die defekte Festplatte wirklich die Ursache?

Dieser Jemand besorgt sich aber keine neue Festplatte (weil er keine Lust hat, alle Programme wieder neu zu installieren), sondern geht zu einem Software-Ingenieur.
Dieser nimmt sich genauso dem Computer an, nutzt dabei aber andere "Werkzeuge". Er startet den Computer mit einer Bootdiskette und läßt Diagnoseprogramme laufen. Mit diesen kommt er zu dem Schluss, dass einige Sektoren auf der Festplatte defekt sind, auf denen sich eine Initialisierungsdatei befunden hat. Diese Datei ist nötig, damit das Betriebssystem startet kann.
Er kopiert diese Datei auf die Festplatte und der Computer startet wieder als wenn nichts gewesen wäre.

Dem Elektro-Ingenieur ist das suspekt, er will die Werkzeuge des Software-Ingenieur testen.
Als beim nächstem Mal jemand zu ihm kommt und einen defekten Computer beklagt, legt er die Bootdiskette ins Laufwerk und schaltet den Computer ein: Nichts passiert. Er greift sich wieder den Spannungsprüfer, SEIN Werkzeug. Er stellt fest, dass das Netzteil durchbrannt ist, baut eines neues ein und der Computer startet wieder als wenn nichts gewesen wäre.

Der Elektro-Ingenieur muss nun zu dem Schluss kommen, dass der Software-Ingenieur ein Scharlatan ist. die Reparatur war nur Zufall, sein Werkzeug nachweisbar unwirksam.
Während er, der Elektro-Ingenieur immer den Computer heilen kann, konnte der Software-Ingenieur nur diesen einen Computer reparieren, nämlich den mit dem Software-Fehler.

Fazit: Nur Elektro-Ingenieur sind echte Heiler, die anderen nur Abzocker.

Der Computer läßt sich auch auf den Menschen projizieren. Während die Hardware, also das "Anfassbare" den Körper des Menschen darstellt, ist die Software der Geist ( oder wie man auch immer das körperlose des Menschen nennen mag). Der Schulmediziner ist in der Lage, das körperhafte mit stofflichen Dingen zu heilen.
Der Homöopath kümmert sich um das körperlose und nutzt dafür nicht-stoffliche Medikamente.

-Andreas Stampa-
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Think different

Wenn wir das Unvorhersehbare nicht vorhersehen,
das Unerwartete nicht erwarten,
in einem Universum unendlicher Möglichkeiten,
sind wir vielleicht irgendwann der Willkür von jemanden oder etwas ausgesetzt,
das man nicht katalogisieren oder irgendwie zuordnen kann.

-Fox Mulder-
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Zeitreisen

Was ist das denn überhaupt ?
Man könnte unterscheiden zwischen dem "in die Zukunft reisen" und dem "in die Vergangenheit reisen". Ersteres ist sehr einfach: Wenn ich heute, am Montag wissen will, wer am Sonntag durch die Tür kommt, dann brauche ich nur hier zu warten. In sieben Tagen werde ich es wissen.

Aber das ist nicht das, was wir mit "in die Zukunft reisen" meinen. Ich will nicht genauso lange wie die anderen warten, bis die Zeit vergangen ist.
"In die Zukunft reisen" bedeutet also, sich schneller als alle anderen durch die Zeit zu bewegen. Wenn ich schneller sein will, muss die Zeit für mich langsamer verlaufen als für alle anderen. Für mich vergehen nur wenige Sekunden und -schwups- ist es Sonntag.

Aber wie würde das für alle anderen in diesem Zimmer aussehen ? Sie würden jemanden sehen, der regungslos in seiner Zeitmaschine sitzt, bis es Sonntag ist. Dann würde er aufspringen und rufen: "Hurra, ich bin in der Zukunft !" "Ja und ?" würden die anderen entgegnen,"wir auch ! Aber ohne Zeitmaschine und ohne die ganze Zeit regungslos in der Maschine zu sitzen."

Es wäre also nicht so schön, eine Zeitmaschine zu besitzen, die die Zeit im inneren der Maschine langsamer ablaufen läßt und dabei still an einem Platz steht. Es wäre -auch rein aus der Relativitätstheorie sich ergebenen Ansätzen- sinnvoller, mit einer Maschine zu reisen, die sich in einer Sekunde zum Jupiter bewegt und in der nächsten Sekunde zurück zum Startpunkt. Denn selbst wenn der Flug für Außenstehende sieben Tage gedauert hat - weil ich ja erst Sonntag wieder zurück bin - wäre das immer noch sehr schnell und sehe nicht so komisch aus.

OK, ich wäre in der Zukunft angekommen. Und dann ? Ich würde das sehen, was ich ohnehin gesehen hätte, wenn ich nur länger gewartet hätte. Denn: Die Zukunft entsteht ja erst mit der Zeit, sie ist jetzt noch nicht da. Das reisen in die Zukunft ist wie das Laufen auf einem Teppich, den ich vor meinen Füßen ausrolle. Es bringt nichts, über die Rolle zu springen. Dahinter ist nämlich noch kein Teppich.

Was bringt es mir also, in die Zukunft zu reisen ?
Es bringt mir nur dann etwas, wenn ich zurück in die Vergangenheit reisen kann, um zu sagen, ich war in der Zukunft und z.B. die Lottozahlen vom kommenenden Samstag gesehen hätte.

Befassen wir uns also mit dem "in die Vergangenheit reisen", denn wenn ich wieder zurück in meine Zeit will, dann muss ich aus der Zukunft in die Vergangenheit reisen.

Dieser Vorgang entspricht dem Zurücklaufen auf oben erwähnten Teppich. Ich würde alles rückwärts ablaufen sehen. Je nach dem wie schnell ich mich rückwärts durch die Zeit bewege, würde alles um mich herum auch ebenfalls schneller oder langsamer ablaufen, nur eben rückwärts. Wie sehen aber alle anderen mich ?

Angenommen ich - Person A - reise von 13.00 Uhr nach 12.00 Uhr und brauche dafür 1 Stunde. Gleichzeitig läuft die Zeit in gleicher Geschwindigkeit für Testperson B ab, nur von 12.00 Uhr nach 13.00 Uhr. Person B kann um 12.05 Uhr Person A noch nicht sehen, weil sie noch um 12.55 Uhr ist. Um 12.10 Uhr kann B die Person A nicht sehen, weil dann ist sie 12.50 Uhr und so geht es weiter. Um punkt 12.30 Uhr befinden sich beide in der gleichen Zeit und können sich daher sehen. Aber nur für einen infinitesimalen Augenblick, also quasi nicht wahrnehmbar.
Um 13.00 Uhr sieht B die Person A nicht mehr, weil da ist A schon um 12.00 Uhr angekommen.
Also: Wenn ich in die Vergangenheit reise, kann mich keiner reisen sehen, so wie beim "in die Zukunft reisen". Ich würde einfach -schwups- am Montag erscheinen und sagen: "Hey, ich war gerade in der Zukunft und bin jetzt wieder hier!"

Aber wo bin ich dann ?
Eigentlich muss es heißen "wann bin ich"?

Angenommen ich komme am Montag um 13.00 Uhr zurück von einer Reise, die ich um 12.00 Uhr begonnen habe.Ich komme in einer Zeit an, in der ich am Montag um 12.00 Uhr in die Zukunft gestartet bin. In eine Zukunft, in der ich am Sonntag ankomme. Am Montag um 13.00 Uhr war ich aber noch unterwegs und nicht schon wieder zurück. Alle anderen haben gesehen, wie ich zum Jupiter flog. Also bin ich zwar in meiner Zeit wieder angekommen, aber ich habe nicht die Zukunft gesehen, die sich aus dieser Zeit entwickelt. Sondern eine Zukunft, aus der ich nicht wieder zurück gekommen bin. Ich habe eine andere Zukunft gesehen und die Lottozahlen, die ich mitgebracht habe, nutzen mir in der nun entstehenden Zukunft gar nichts. Es ist ja eine andere Zukunft als die, die ich gesehen habe.

Beim Zurücklaufen auf dem Teppich hat sich der Teppich wieder aufgerollt und während er sich wieder ausrollt, kann er ganz anders aussehen.

Das Reisen durch die Zeit würde also nur zeigen, was passieren könnte, aber nicht was passieren wird. Lassen wir doch lieber gleich unsere Phantasie spielen, ohne teure Zeitmaschine, und stellen uns vor, was passieren könnte. Der Effekt ist der gleiche.

-Andreas Stampa-
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STAMPA werden ist unmöglich

Stampa kann man nicht werden, als Stampa wird man geboren.
So wie niemand wirklich Schweizer wird, nur weil er in der Schweiz wohnt.
Stampa muß man sein, man kann es nicht werden.
Ein Stampa ist man, wenn der Großvater - und nicht etwa der Opa - auch schon ein Stampa war.

Dennoch ist mein Nachname Stampa, weil ich den Namen meiner Frau angenommen habe.
Eigentlich bin ich ein Meyer. Von den Meyers stamme ich ab.

Meyers sind ungebildet, oberflächlich und gewöhnlich !
Aber bin ich so ? Sind meine Meyers so ?

Stampas sind anders.
Stampas sind gebildet, unterflächlich und ungewöhnlich!

Als Stampa muß man mindestens zwei Musikinstrumente freihändig und auswendig im Stehen spielen können, Kleidung tragen, die schon lange nicht mehr modern ist oder es noch nie war und alle Weihnachtslieder auswendig mitsingen können. Nur einige Lieder wie "Oh du fröhliche" oder "Stille Nacht heilige Nacht" darf man als Stampa nicht singen. Das ist unstampich.
Da der Stampa sich am liebsten mit Seinesgleichen umgibt, ist er bestrebt, möglichst viele kleine Stampas zur Welt zu bringen.

Stampas sind etwas besonderes.

Man könnte allerdings auch sagen, Stampas sind merkwürdig.

Stampas sind einzigartig, allein schon des Namens selbst wegen, was Meyers nicht von dem ihrigen behaupten können.

Vielleicht war es Individualitätsstreben, das mich antrieb, den Namen anzunehmen.

Ich trage den Namen Stampa, obwohl ich ein Meyer bin.
Dennoch bin ich stolz zur Familie der Stampas zu gehören.
Weil ich als Meyer von Stampas akzeptiert und geschätzt werde.
Weil die Stampas mich respektieren so wie ich bin.
Besonders und einzigartig.
Ein Stampa eben.

-Andreas Stampa-
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